'Die Wache', bereits 1954 auf griechisch erschienen, ist ein Klassiker der griechischen Literatur.
Auf dem Chinesischen Meer, Ende der vierziger Jahre. Ein griechisches Frachtschiff - alt, ramponiert, ohne Radar - ist unterwegs nach Shantou. Tag und Nacht stehen die Offiziere und Matrosen in den langen Stunden des Wachens auf der Brücke, Steuermann und Funker, Rudergänger und Ausguck. Sie reden über den Alkohol, der die Einsamkeit betäubt, über Geheimnisse und Verbrechen und, immer wieder, über die Lust. Es sind die Frauen - Ehefrauen, Geliebte, Mütter, Huren-, die ihnen nicht aus dem Kopf gehen, die Liebe und die Sehnsucht nach ihr.
Diese Männer, die überall und nirgends zu Hause sind und nichts Schlimmeres kennen als ein Leben an Land, erzählen ungeschminkt und zugleich voller Zärtlichkeit, mit Humor und Poesie. Es sind zutiefst bewegende, traurige, aber auch überraschende, ungeheuerliche Geschichten über Untreue und Verrat, über verpasste Chancen und Momente des Glücks, über Emigranten an Bord, die Gestapo, Haschisch, Syphilis.
Nikos Kavvadias
Die Wache
Alexander Fest Verlag, 2001
ISBN 3-8286-0168-5
Kommentare