Um diesen Titel zu beschreiben, genügt es, ein überstrapaziertes Zitat zu bemühen: "Was darf Satire? Alles!" Bloss nicht langweilen, sollte man vielleicht in diesem speziellen Fall hinzufügen...
Stellen Sie sich vor, Sie begeben sich in ein Ihnen bekanntes Feinschmeckerlokal. Leider hat der Koch heute keine rechte Lust und/oder Inspiration und rührt daher die Zutaten seiner letzten preisgekrönten Gerichte zusammen, panscht lustlos darin rum und haut Ihnen das Ergebnis dann auf den Teller.
Ungefähr so fühlte ich mich beim Lesen des vorliegenden Romans, dem laut Klappentext "härtesten Thriller seit Urmel aus dem Eis". Wenn es doch nur so wäre...
Es treten allerlei Hassgestalten auf, wie Rudolf Scharping (wenn auch nur in einer Nebenrolle), Küng, Drewermann, fanatischen Mullahs, einigen Mafiosi und diversen anderen Unsympathlingen.
Daneben einige Lichtgestalten wie Vincent Klink und Kommissarin Gisela Günzel. Die Handlung ist überaus wirr und folgt keinem wirklichen Plott, außer vielleicht, alle Möglichkeiten, politisch unkorrekte Beschimpfungen (diese oft gewohnt routiniert und gelungen) einzuflechten. Aber leider reicht das angesichts des Durcheinanders, fehlender Handlung und vielleicht auch alkohol- oder sonstiger drogenbedingter Wirrnis der Autoren nicht aus.
Schade, meiner Ansicht nach leider nur ein Ärgernis.
Wiglaf Droste, Gerhard Henschel - Der Mullah von Bullerbüh
Goldmann, 2001
ISBN 3-442-54165-4
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