Es lauert überall: Das schlechte Gewissen...
Nur echte Gutmenschen kennen dieses Gefühl des schlechten Gewissens nicht: Mit fast jeder Handlung verstösst der Normalsterbliche gegen ungeschriebene Gesetze, die in unserer Gesellschaft gelten. Viele Gelegenheiten, sich danebenzubenehmen, gibt es beispielsweise in ausländischen Restaurants oder einfach auf der Strasse.
Illies schildert in diesem Buch unzählige Situationen und wie sie ihm das Leben zur Hölle machen beziehungsweise ihn zu den unsinnigsten Handlungen treiben, um diesen Normen gerecht zu werden. Am Schluss (fast) jeden Kapitels stehen Übungen, wie man sich mit besonders heftigen Verstössen gegen dieses Gefühl immunisieren kann.
Leider hatte der Verlag offenbar kein schlechtes Gewissen, als er dieses Buch veröffentlichte. Das Thema ist einfach schon zu ausgeleiert als dass man daraus aus diesem Band auch nur irgendetwas Neues erfahren könnte. Einige Beiträge sind nett geschrieben und wären als Glosse oder auch regelmässige Kolumne in einer Zeitschrift sicher in Ordnung, zusammenhängend in einem Buch ist es aber einfach zu viel der Wiederholungen.
Besonders ärgerlich der Titel, der offenbar in Anlehnung an Paul Watzlawicks "Anleitung zum Unglücklichsein" Leser locken soll - im Vergleich mit diesem Meilenstein ist Illies Buch ein schlechter Scherz.
Florian Illies - Anleitung zum Unschuldigsein
Argon Verlag, 2001
ISBN 3-87024-544-1
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