Eine Frau auf der Suche nach ihrer Grossmutter, die in einer psychiatrischen Anstalt im Dritten Reich verstarb
Innerhalb der Familie wurde kaum über sie gesprochen - die Grossmutter der Erzählerin, die während der NS-Zeit in einer psychiatrischen Anstalt verstorben ist. Irgendwann macht sich die Hauptfigur auf, nach Spuren der Verwandten zu forschen. Wurde sie etwa das Opfer der Euthanasie? Ihre Mutter, die anfangs nicht angetan von dieses Idee ist, kommt schliesslich mit auf eine Reise zu den diversen Stationen der Grossmutter in deutschen Anstalten. Durch die teilweise noch vorhandenen Akten wird eine traurige Geschichte aufgedeckt.
Sehr ruhig und langsam, aber nie zu distanziert erzählt die Autorin diese Geschichte. Die Person der Grossmutter bleibt stets etwas im Dunkeln, da Details über sie nur durch die Krankenakten übermittelt werden. Offenkundig von der fixen Idee eines "Umstellformats" besessen, das sie verfolgen und bedrohen würde, hatte sie das Pech, in einer geschlossenen Anstalt zu landen.
Melitta Breznik - Das Umstellformat
Luchterhand, 2002
ISBN 3-630-87128-3
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