Alter Wein in neuen Schläuchen - das geht selten gut.
Romane, in denen Romanfiguren realen Personen oder gar ihrem Schöpfer, dem Schriftsteller, begegnen, gibt es schon lange und in einiger Zahl. Darunter finden sich auch einige wirklich interessante Werke.
In diesem neueren Roman versucht sich ein Autor, einige Figuren aus Bulgakows "Der Meister und Margarita" wiederzubeleben. Diese üben ihren im wahrsten Sinne teuflischen Einfluss auf einen Schriftsteller aus, der daraufhin auch eine Figur aus seinem Werk, ein Kaninchen, in die Realität freisetzt. Das klingt leider interessanter, als es wirklich ist. In unglaublich umständlichem und geschwätzigen Stil salbadert der Erzähler des Buches sich durch die wirre Geschichte, stets bemüht, dem Leser auch die offensichtlichsten Zusammenhänge nochmals zu erklären. Die Handlung soll wohl skurril sein, wirkt aber grossteils bestenfalls albern und platt. Die angebrachte Sozialkritik an der zusammenbrechenden Sowjetunion der neunziger Jahre ist auch nicht gerade originell zu nennen. Leider ein wirklich unnötiges und ermüdendes Buch.
Witali Rutschinski - Teufels Werke. Ein Roman um Bulgakows "Der Meister und Margarita"
Piper, 2002
ISBN 3-492-70008-X
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