Ein Buch über Gentechnik, KI, totalitäre Systeme, Umwelktverschmutzung- nur meine Oma kommt nicht vor darin. SF wie sie besser nicht sein sollte.
Die Erde besteht aus zwei sich feindlich gegenüberstehenden Blöcken, der ärmlichen Allianz und der reicheren Union. Aufgrund zurückliegender Auseinandersetzungen sind weite Teile der Erde unbewohnbar. Gareth, ein junger Wissenschaftler und Hauptfigur dieser Geschichte, erfährt, dass er an einer seltenen, unheilbaren Krankheit leidet. Plötzlich treten Menschen an ihn heran, die ihm erklären, dass er in Wahrheit ein Klon eines mächtigen Mannes ist und für eine Organtransplantation geopfert werden soll. Gareth flieht mit seinen neuen Freunden in den Untergrund. Bald gerät er in die Auseinandersetzung zwischen den beiden Blöcken.
"Ein ungewöhnlich spannender Roman über Genforschung, Künstliche Intelligenz und skrupellose Wissenschaft" - so steht es zumindest im Klappentext. Und genau da liegt auch das Problem dieses Buches: Es werden einfach zu viele Themen vermengt; die Handlung ist furchtbar verwickelt - Gareth wechselt im Verlauf der Geschichte unfreiwillig mehrfach die Seiten. Das ist reichlich unglaubwürdig und zu verschachtelt. Und schmerzhaft sind die Ausflüge des Autors in die Computertechnik - ein Verhörprogramm, das eine Weiterentwicklung darstellt von "Eliza", einem durch sein damals ausgefeiltes Satzverständnis aufsehenerregenden Prototypen von Weizenbaum ist schlicht ein Witz. Die Strategie, jede Aussage in eine Frage umzuwandeln, ist nach Ansicht des Rezensenten keine geeignete Verhörstrategie. Schade, von diesem Autor gibt es ein paar wirklich gute SF-Romane. Herbert W. Franke
Sphinx_2
dtv, 2004
ISBN 3-423-24407-0
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