Am 22. März 2006 verlieh das Goethe-Institut in Weimar zum 52. Mal die Goethe-Medaille an herausragende Persönlichkeiten für ihr besonderes Engagement im internationalen Kulturdialog. Die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach ehrt mit dem offiziellen Orden der Bundesrepublik Deutschland die Dramaturgin und Übersetzerin Vera San Payo de Lemos (Portugal), den Schriftsteller und Philosophen Giwi Margwelaschwili (Deutschland/Georgien) und den Schriftsteller und Lyriker SAID (Deutschland/Iran).
Mit der Goethe-Medaille würdigt das Goethe-Institut die Theaterarbeit von Vera San Payo de Lemos, die Deutschland und Portugal auf eine einzigartige Art und Weise verbindet. Dank ihrer herausragenden Kenntnis der deutschen und der portugiesischen Theaterlandschaft konnte nicht nur die deutsche Theaterliteratur in Portugal bekannt werden, sondern auch das deutsche Theaterpublikum mit neuen portugiesischen Stücken vertraut gemacht werden. Der Schriftsteller und Philosoph Giwi Margwelaschwili wird für sein Leben und sein literarisches Werk ausgezeichnet, das beispielhaft steht für Künstler, die sich im Exil für die verbindende Kraft der Literatur engagieren. Der Sohn georgischer Einwanderer, dessen Vater im Gulag ermordet und der selbst ins Konzentrationslager Sachenhausen verschleppt worden war, hat sich für die deutsche Sprache und den kulturellen Austausch zwischen Georgien und Deutschland eingesetzt und durch sein künstlerisches Schaffen aktiv zur Verständigung beigetragen. Den Schriftsteller, Lyriker und ehemaligen PEN-Präsidenten SAID ehrt das Goethe-Institut gleichermaßen für seine außerordentliche Vermittlerrolle in den Beziehungen zwischen Deutschland und dem Iran wie für seinen unverwechselbaren und bereichernden Beitrag zur Formensprache in der deutschen Literatur. Durch seine von iranischer Tradition geprägte Bildsprache bringe SAID, so die Auswahlkommission, eine besondere Sensibilität und Qualität in die deutsche Literatur ein.
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