Sehr eindringlich beschreibt Sandra Kalniete das erschütternde Schicksal ihrer Familie, die 1941 von den Sowjets in die Straflager nach Sibirien deportiert wurde und in einem Meer aus Eis und Schnee überlebte. Ein unmenschlicher Leidensweg - ohne die Spur von Hoffnung für die Verbannten, ob sie je die Heimat wiedersehen würden.
Ein Buch also über die Geschichte eines der baltischen Staaten und das Schicksal seiner Bewohner während des zweiten Weltkrieges - somit ein eher ausgefallenes Thema Es gibt viele gute Romane über Kriegsschicksale von Polen, Deutschen, Tschechen etc, aber nur selten etwas zu lesen über Lettland, Litauen oder Estland. Sehr zu empfehlen also, nicht nur um etwaige Lücken im Geschichtsverständnis aufzufüllen....
Zur Autorin:
Die Lettin Sandra Kalniete wurde 1952 in Sibirien geboren, wohin ihre
Eltern deportiert worden waren. 1957 durfte sie mit Ihren Eltern wieder
nach Riga zurückkehren. Nach der lettischen Unabhängigkeitserklärung
1989 arbeitete sie im lettischen Außenministerium und war
UN-Botschafterin ihres Land (1993 bis 1997), in Frankreich (1997 bis
2000) und bei der UNESCO (2000 bis 2002). Im November 2002 bis 2004 war
sie Außenministerin ihres Landes und danach kurzzeitig Mitglied der
EU-Kommission.
Sandra Kalniete
Mit Ballschuhen im sibirischen Schnee
Knaur Taschenbuch 2007
ISBN 978-3-426-77890-6
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